2. Temperaturstrahlung
Die Farbe: Das Wiensche Verschiebungsgesetz
In gleicher Weise wie für die Größe der Flächen unter den Planck-Spektren schwarzer Körper interessieren wir uns nun für die Wellenlänge der größten Helligkeit. Dieses Maximum ist offenbar nur von der Temperatur abhängig, mit der Tendenz zu kleineren Wellenlängen bei wachsender Temperatur. In der Frequenzdarstellung zeigt sich eine Tendenz zu größeren Frequenzen bei wachsender Temperatur. Nach welcher funktionalen Abhängigkeit geschieht dies?
Wir gehen wie bei der Diskussion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes von der Frequenzdarstellung der spektralen Energiedichte aus,
Die Suche nach der Frequenz des Maximums der Planck-Kurve ist eine Extremalaufgabe der Analysis: Ableiten und Nullsetzen der Ableitung. Dies ist etwas schwierig, da es sich um eine transzendente Gleichung handelt: findet sich gleichzeitig in erster Potenz und als Exponent der e-Funktion. Die Details der Rechnung sind in der Ergänzung 2.4 nachzulesen. Das Ergebnis ist:
Die Frequenz des Maximums der Strahlung eines schwarzen Körpers wächst somit proportional zu seiner Temperatur.
Die Lage des Maximums als Funktion der Wellenlänge ist:
Hier liegt eine inverse Proportionalität vor: die Maxima der Planck-Kurven als Funktion der Wellenlänge liegen auf einer Hyperbel.
Dies ist das Wiensche Verschiebungsgesetz.
Kennt man ein Wertepaar, so kann die Wellenlänge oder die Frequenz des Maximums für jede andere Temperatur schon mit dem Dreisatz berechnet werden. Man muss den Zahlenwert auf der rechten Seite des Wienschen Verschiebungsgesetzes also nicht im Kopf haben. Es genügt zu wissen, dass gilt: