Fernerkundung für Kulturerbestätten
Was ist kulturelles Erbe?
Kulturelles Erbe oder Kulturerbe ist das Vermächtnis materieller Artefakte und immaterieller Werte einer Gruppe oder einer Gesellschaft von vorangegangenen Generationen, die bis in die Gegenwart und für kommende Generationen erhalten wurden. Oftmals sind sich die Generationen uneins über die Frage, was zum kulturellen Erbe zu rechnen ist. Genau diese Diskussionen sind es jedoch, die einen fundamentalen Anteil an der kulturellen Identität einer Generation haben.
Zum kulturellen Erbe werden gezählt:
Monumente: architektonische Arbeiten, monumentale Skulpturen und Bilder, archäologische Elemente oder Strukturen, Inschriften, Wohnhöhlen und Kombinationen von Elementen, die für die Geschichte, Kunst oder die Wissenschaft von herausragendem universellem Wert sind
Gebäudegruppen: Gruppen einzelner oder miteinander verbundener Gebäude, die aufgrund ihrer Architektur, Homogenität oder ihrer Lage innerhalb der Landschaft für die Geschichte, Kunst oder die Wissenschaft von herausragendem universellem Wert sind
Stätten: vom Menschen oder von Mensch und Natur erschaffenes, darunter archäologische Stätten, die aus geschichtlichen, ästhetischen, ethnologischen oder anthropologischen Gesichtspunkten von herausragendem Wert sind
Artikel 1 der UNESCO Welterbekonvention
(externer Link)
Die Initiative, das Welterbe zu bewahren und zu schützen kam im Jahr 1954 auf, als die Regierung
Ägyptens beschloss, den Assuan Staudamm zu bauen. Bei diesem Ereignis sollte das Tal, in dem der Abu Simbel Tempel,
ein antiker Schatz vergangener ägyptischer Zivilisation steht, geflutet worden. Im Jahr 1959 startete die UNESCO
auf das Bestreben der Regierungen Ägyptens und des Sudans hin eine internationale Rettungsaktion. Die
archäologischen Forschungsarbeiten im Überflutungsgebiet wurden daraufhin beschleunigt. Der Abu Simbel Tempel
wurde zersägt und auf einer höher gelegenen Betonkuppel wieder aufgebaut.
Die Kampagne kostete rund 80 Millionen US Dollar. Die Hälfte des Geldes wurde von mehr als 50 verschiedenen Nationen
gespendet. Das verdeutlicht die Bedeutung von Solidarität und der länderübergreifenden geteilten
Verantwortung im Schutz von kulturellen Stätten.
Der Erfolg der Aktion zog andere Rettungskampagnen nach sich. So zum Beispiel die Rettung von Venedig (Italien) und Mohenjo-Daro (Pakistan) oder die Restaurierung von Borobodur (Indonesien).
Infolgedessen initiierte die UNESCO mit Hilfe des Internationalem Rates für Denkmalpflege (International Council on Monuments and Sites, ICOMOS) die Erstellung einer vorläufigen Konvention zum Schutz kulturellen Erbes.
Wie können Methoden Fernerkundung für den Schutz und die Untersuchung von Kulturerbestätten genutzt werden?
Schau Dir die folgenden Fallbeispiele an - dort findest Du Antworten!