Fernerkundung für Kulturerbestätten
Die Bucht des Mont Saint Michel, Frankreich (1/2)
In einer kleinen Bucht im Nordwesten Frankreichs, zwischen der Bretagne und der Normandie, ragt eine kleine Felseninsel aus einer Sandbank heraus. Auf dieser der Kraft der Gezeiten ausgesetzten Felseninsel steht die Benediktinerabtei Mont Saint Michel. Diese dem Stil der Gotik nachempfundene Abtei wurde zwischen dem 11. und dem 16. Jahrhundert erbaut und nach dem Erzengel Michael (franz. Michel) benannt. Mont Saint Michel, auch als 'Wunder des Westens' bekannt, ist ein technisches und künstlerische Meisterstück, das den Herausforderungen durch die natürlichen Gegebenheiten dieser Lokalität angepasst werden musste.
Im Jahr 1979 wurden die Abtei Mont Saint Michel und die gleichnamige Bucht in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Kriterien für die Nominierung waren die einmalige Einheit eines Naturschauplatzes mit einer ihm angepassten Architektur, das Nebeneinander der Abtei und des ummauerten Dorfes innerhalb der natürlichen Grenzen der kleinen Insel und die Bedeutung von Mont Saint Michel als mittelalterliche christliche Stätte der Zivilisation.
Die Abtei von Mont Saint Michel ist auf eine felsige Insel gebaut, die einen Umfang von 900 Metern an ihrer Basis und 80 Metern an ihrer Spitze hat. Das Gestein ragt aus dem sandigen Untergrund heraus. Die Entfernung der Insel zum Festland beträgt etwa 2km. Einer Überlieferung nach war die Felseninsel einst von Wald umgeben, der zu Beginn des 8. Jahrhunderts von einer Gezeitenwelle zerstört wurde. Ihre besondere Lage hat die Entwicklung der Abtei auf jeden Fall beeinflusst. Ihre Geschichte findet sich auch in den Inschriften der Steine wieder.
Am Fuß der Abtei Mont Saint Michel liegt ein kleines gleichnamiges Dorf, das während des Mittelalters fortwährend umstrukturiert und ergänzt wurde und daher architektonisch sehr originell ist. Die Klostergemeinschaft Mont-Saint-Michel au péril de la mer wurde im Jahr 966 n.Chr. von Benediktinermönchen gegründet.
