2. Ölverschmutzung

Was geschieht mit Öl im Meerwasser?

Wenn Öl im Meer ausläuft, setzen verschiedene physikalische und chemische Prozesse ein, die als Verwitterung bezeichnet werden. Öle verwittern auf unterschiedliche Arten. Einige der Prozesse führen dazu, dass das Öl von der Wasseroberfläche verschwindet, andere hingegen führen dazu, dass das Öl auf der Wasseroberfläche verbleibt und resistenter wird.

In einem Kapitel über die Verwitterung von Öl können Sie herausfinden, welche Prozesse für den Verfall und das Verschwinden von Öl im Meerwasser verantwortlich sind.

Unmittelbar im Anschluss an die Einleitung von Öl ins Meer breitet sich das Öl auf der Wasseroberfläche aus. Zunächst bildet es einen zusammenhängenden Ölfleck. Nach einigen Stunden beginnt der Fleck sich aufzuteilen und schmale Bänder zu formen, die sich parallel zur Windrichtung ausbreiten (siehe Foto unten).

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Öl auf der Meeresoberfläche - wenige Stunden nach der Einleitung
Öl auf der Meeresoberfläche - wenige Stunden nach der Einleitung.
Foto: Rainer Reuter

Nach mehreren Stunden bis zu einem Tag bilden sich viele einzelne Ölflecken und dickere Flecken heraus, die sich von dünneren Ölschichten in Regenbogenfarben und schimmernder oder metallischer Erscheinung abheben

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Öl auf der Meeresoberfläche - mehrere Stunden nach der Einleitung
In Folge eines Unfalls bei den Philippinen im September 2006 verlor der Frachter M/T Solar I mehr als 3.000 Tonnen Bunkeröl und sank in eine Tiefe von 700 m im Golf von Panay vor der Westküste der Zentral-Philipinnen nahe Nueva Valencia. Weitere 14.000 Tonnen Öl verbleiben in dem Frachter mit dem Risiko, dass diese nach und nach aus dem Wrack sickern.
Foto: NOAA


Bei anhaltender Verwitterung können sich nach einigen Tagen umgekehrte Emulsionen (sog. Wasser-in-Öl Emuslionen) bilden, die ziegelrot erscheinen und von dünneren Schichten umgeben sind, die Regebogenfarben ausbilden und metallisch schimmern.

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Ölfleck nach einigen Tagen
Erscheinung eines Ölflecks einige Tage nach der Einleitung des Öls. Das Öl lief in Folge der Havarie der Exxon Valdez im März 1989 aus.
Foto: Erich Gundlach / EVOSTC

Nach weiteren Tagen und Wochen verschwinden die dünneren Ölfilme nach und nach und schließlich bleiben nur Flecken und Streifen emulgierten Öls zurück, insbesondere dort, wo die See etwas rauer ist. Ein Schimmern an der Meeresoberfläche kann aber noch Wochen, Monate und sogar Jahre später auftreten, besonders wenn die See ruhig ist und die Sonne das Öl erwärmt.

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Ölreste bilden schillernde Farben an der Meeresoberfläche aus
Schillernde Farben an der Meeresoberfläche über dem gesunkenen Kriegsschiff USS Arizona (BB-39) in Pearl Harbor, Hawaii. Die USS Arizona sank am 7. Dezember 1941 nachdem sie von der japanischen Luftwaffe getroffen worden war.
In diesem Fall wird das Schillern durch kleinste Mengen Öl hervorgerufen, die nach wie vor aus dem Schiffswrack austreten.
Foto: James G. Howes, November, 2005