Fernerkundung für Naturerbestätten

Baikalsee, Russische Föderation (1/2)

Der Baikalsee liegt im Südosten Sibiriens, in der Region von Irkutsk und Chita in der Russischen Föderation. Dieses 3,15 Hektar große Gewässer ist mit 25 Mio. Jahren der älteste und mit knapp 1.700 m der tiefste See der Welt. In ihm sind 20% des globalen flüssigen Süßwassers gebunden.

Der Baikalsee ist auch als das 'Galapagos Russlands' bekannt. Aufgrund seines Alters und seiner Isolation von anderen Wassersystemen hat sich im Laufe der Jahrmillionen eine außergewöhnliche Süßwasserfauna entwickelt, die für die Evolutionsbiologie von großer Bedeutung ist. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Bedeutung für das gemeinsame Erbe der Menschheit wurde der See 1996 in die UNESCO Liste des Welterbes aufgenommen.

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Baikalsee
Der Baikalsee in der Russischen Föderation.
Foto: Janine Reichel / UNESCO

Der Baikalsee ist außerdem einer der Seen mit der weltweit größten biologischen Vielfalt: 1.500 Arten aquatischer Organismen leben in dem See, 80% davon sind endemisch. Das bemerkenswerteste Tier ist die endemische Baikalrobbe, eine Süßwasserspezies innerhalb seiner Art, die den Meerestieren angehört.



Desweiteren leben hier 40 Fischarten sowie 255 garnelenartige Amphipoden- (Flohkrebs-) und 80 Plattwurmarten (ein durchschnittlicher See in Europa hat etwa 3 Amphipoden- und 8 Plattwurmarten).

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Baikalsee
Der Baikalsee in der Russischen Föderation.
Foto: Klemens Riha / UNESCO

Die große Pflanzenvielfalt des Einzugsgebietes wird durch seine klimatische Asymmetrie bestimmt. Der westliche Teil des Gebiets wird von Nadelwäldern und Bergsteppen eingenommen, im östlichen Teil herrschen Kiefernwälder und im nördlichen Teil des Beckens Laubwälder vor.

Die geologischen Strukturen im Einzugsgebiet entstanden im Paläozoikum, Mesozoikum und Känozoikum. Der See unterliegt nach wie vor einer geologischen Dynamik, er wächst mit etwa 1,5 cm pro Jahr.