Ergänzung 7.3: Raman-Streuung (5/6)

Die Raman-Streuung des Wassers

Die auf Seite 3 dieser Ergänzung gezeigten Schwingungsformen des Wassermoleküls können wir nun statt mit Schwingungsfrequenzen f auch in Wellenzahlen ν ˜ angeben.

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Schwingungen des Wassers
Die drei Schwingungsmoden des Wassermoleküls mit den zugehörigen Wellenzahlen.
Frequenzen und Wellenzahlen

Die Raman-Linien der Wassermoleküle in flüssigem Wasser sind - verglichen mit den Raman-Linien des Wasserdampfs - spektral breit. Dies wird durch Stöße der Moleküle mit ihren Nachbarn in der Füssigkeit und die damit einhergehenden Störungen der Energiezustände verursacht. Man bezeichnet sie als Raman-Banden. Aus der Energiebilanz der Stokes-verschobenen Raman-Bande (siehe Grafik in der rechten Spalte auf der vorherigen Seite)

h f 1 ΔE=h f 2

folgt mit c=fλ und ΔE=hc ν ˜ die Beziehung

1 λ 1 ν ˜ = 1 λ 2 ,

in der λ 1 die Wellenlänge des absorbierten Lichts und λ 2 die Wellenlänge der Stokes-verschobenen Raman-Bande ist. λ 1 wird als Anregungswellenlänge und λ 2 als Raman-Wellenlänge bezeichnet.



Die folgende Grafik zeigt die Lage der Raman-Wellenlängen des flüssigen Wassers bei drei unterschiedlichen Anregungswellenlängen.

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drei Raman-Banden
Spektren der Intensität von drei Raman-Banden des flüssigen Wassers, jeweils angeregt bei den mit blauen Pfeilen markierten Wellenlängen 400 nm (violett), 475 nm (blau) und 500 nm (blau-grün). Die roten Pfeile markieren die Stokes-Verschiebung der Raman-Wellenlängen.

Aus der Grafik wird deutlich, dass der Abstand der Raman-Wellenlänge zur Anregungswellenlänge nicht konstant bleibt, sondern mit wachsender Anregungswellenlänge steigt. Nach der Energiebilanzgleichung ist nicht die Differenz dieser Wellenlängen, sondern die Energiedifferenz ΔE beziehungsweise die Wellenzahl ν ˜ konstant.

Wellenzahlen und Wellenlängen