Fernerkundung für Naturerbestätten
Virunga Nationalpark (2/2)
Der Beitrag der Fernerkundung:
Definition der Grenzen von Schutzgebieten
Das Konzept der "Schutzgebiete" beinhaltet eine bestimmte Gesetzgebung, die den Schutz von Naturerbestätten sicherstellt. In den meisten Entwicklungsländern existiert dieser Schutz jedoch nur auf dem Papier. Die Grenzen eines Schutzgebietes in der Demokratischen Republik Kongo sind beispielsweise folgendermaßen beschrieben worden:
"Von einem Startpunkt am nördlichen Ufer des Kivu Sees und von der östlichen Grenze der Lavaflächen des Rumoka Vulkans bis zur westlichen Grenze der Lavaflächen am Fuße des Hügels, der als 'Nyamutsibu' bezeichnet wird ...".
Eine so ungenaue Definition zieht Probleme für die Naturschutzbehörden nach sich. Wenn es zum Beispiel darum geht einen Streit darüber zu gewinnen, ob jemand das Schutzgebiet betreten hat, fehlt eine eindeutige Beweisgrundlage.
Satellitentechnologie ist besonders nützlich für die Untersuchung von Habitaten. Das Beispiel links zeigt eine LANDSAT-Aufnahme der Virunga-Vulkane. Der LANDSAT-Satellit kann alle 18 Tage ein Bild dieses Gebietes aufnehmen und stellt damit wertvolle Informationen zur Verfügung, anhand derer Veränderungen und potenzielle Bedrohungen beobachtet werden können. Eine der Naturerbestätten in den Virunga-Vulkanen ist der sog. Undurchdringbare Wald von Bwindi. Der Name gibt einen Hinweis darauf, dass es für den Menschen nahezu unmöglich ist, diesen Wald in seiner Gesamtheit vor Ort zu untersuchen. Hier kommen uns die Satellitenbilder zugute, die einen Blick von oben ermöglichen.
In der folgenden Animation wurden optische Satellitendaten mit SRTM (Radar) Daten verschnitten,
um eine topographische Darstellung der Welterbestätte in den Virunga-Bergen zu erstellen.
Achte besonders auf die Karten, die auf Grundlage der Satellitendaten erstellt werden konnten!
Die Animation startet mit einem Klick auf das Bild (in einem neuen Fenster/Tab).
Erstellung genauer Karten für Naturerbestätten auf der Grundlage von Satellitenbildern
Besonders nützlich ist die Fernerkundung für die Definition der Grenzen von Schutzgebieten von Naturerbestätten. Satellitenbilder können automatisch korrigiert und entzerrt und mit Daten anderer Sensoren (z.B. topographischen SRTM Daten) verschnitten werden. Das Ergebnis sind sehr genaue Karten und Bilder, die genaue GPS-Punkte enthalten und somit von den Behörden genutzt werden können, um Gebietsgrenzen zu definieren.
Schutz von Welterbe durch Bildung
Im Jahr 2002 wurde die Cartoon-Serie Patrimonitos Welterbe-Abenteuer
(Patrimonito's World Heritage Adventures) ins Leben gerufen, in der Patrimonito
(span. kleines Erbe) Welterbestätten vorstellt, ihre Gefährdung aufzeigt und
Lösungsvorschläge für ihren Erhalt macht.
Die Cartoon-Filme sind auf der Grundlage von Geschichten entstanden, die 'von jungen Leuten
für junge Leute' geschrieben wurden und werden sehr erfolgreich als Lehrmaterial eingesetzt.
Sie sind sehr beliebt bei Veranstaltungen und Programmen, die von der UNESCO durchgeführt werden.
