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Ergänzung 1.1: Die Maxwell-Gleichungen

Wir betrachten das elektrische Feld E und das Magnetfeld B in Anwesenheit einer elektrischen Ladungsdichte ρ und Stromdichte j . Die elektrischen und magnetischen Eigenschaften eines Stoffs sind durch die Permittivität ε und die Permeabilität μ gegeben. Es ist ε=εoεr und μ=μoμr, mit der relativen Dielektrizitätszahl εr (auch als relative Permittivität bezeichnet) und der Permeabilitätszahl μr des Stoffs, und mit der Dielektrizitätskonstante εo und der magnetischen Feldkonstante μo des Vakuums.

Einheiten von Größen, Werte von Konstanten

Die Maxwell-Gleichungen verknüpfen all diese Größen in einem System von vier Integralgleichungen oder Differenzialgleichungen. Für ein intuitives Verständnis ist die Integraldarstellung einfacher, weshalb die integrale Form im Physikunterricht bevorzugt wird. Die entsprechenden Differenzialgleichungen lauten:

E = ρ ε            B =0

d.h. die elektrische Ladung ist Quelle eines elektrischen Felds, und magnetische Ladungen kommen nicht vor;

× E = B t            × B =μ j +εμ E t

d.h. ein zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugt Wirbel des elektrischen Felds, und ein zeitlich veränderliches elektrisches Feld oder ein elektrischer Strom erzeugt einen Wirbel des Magnetfelds.

Die Maxwell-Gleichungen in integraler Form

Die Ausdrücke ∇⋅ und ∇× bezeichnen die Divergenz und die Rotation des nachfolgenden Vektors. Sie entsprechen rämlichen Ableitungen des Vektors. Der Nabla-Operator (∇) ist ebenfalls ein Vektor. Die Symbole "⋅" und "×" bezeichnen das skalare Produkt und das Vektorprodukt (oder: Kreuzprodukt) der beiden Vektoren, durch die sie verknüpft werden. Beispielsweise schreiben sich der Nabla-Operator und das elektrische Feld in kartesischen (x,y,z) Koordinaten:

=( x , y , z )            E =( E x , E y , E z )

Dann wird die Divergenz und die Rotation von E :

E = E x x + E y y + E z z
× E =( E z y E y z , E x z E z x , E x y E y x )

Hierzu sei auf Lehrbücher zur Vektorrechnung verwiesen, falls Sie mit diesen Vektoroperationen nicht vertraut sind, zum Beispiel: Murray R. Spiegel, 1999: Vektoranalysis. Theorie und Anwendung (McGraw Hill, Hamburg) 225 S.

Aufgabe 1: Divergenz und Rotation eines Vektors
Aufgabe 2: Gradient eines Skalars