Weshalb wird Fernerkundung in der Forschung über Korallenriffe genutzt?
Bereits in den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war Fotografie aus dem Weltraum eine Methode zur Erkundung und Erforschung verschiedener Merkmale unseres Planeten. Seit dem ersten Landsat-Einsatz Mitte der 70er Jahre finden Wissenschaftler immer neue Einsatzmöglichkeiten der Fernerkundung zur Erforschung und zum Management von Korallenriffen. In vielen Studien hat sich die Nützlichkeit der Fernerkundung insbesondere bei der Beschaffung von Basisdaten mehrfach gezeigt.
Um eine Zukunftsstrategie zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz von Korallen erfolgreich durchführen zu können, sind genaue Informationen über Korallenriffe und ihre Ausbeutung durch Menschen enorm wichtig.
Durch Fernerkundung gewonnene Informationen ermöglichen einen Einblick in die natürliche Veränderlichkeit von Korallenriffen, sowie in langfristige Trends solcher Veränderungen. Anhand dieser Informationen können Forscher und Umweltmanager die Auswirkungen neuer Umweltbelastungen als Folge menschlicher Aktivitäten besser einschätzen und vorhersagen.
Mit Fernerkundung können folgende Informationen gewonnen werden:
- ein Korallenriff lokalisieren. Um Riffe zu finden oder zu lokalisieren,
wird zunächst die Beschaffenheit des Meeresbodens untersucht.
Siehe auch die Seite Wie tief ist das Meer? - die Art und Form eines Korallenriffs. Mit dieser Information können Forscher herausfinden,
welche Umweltprozesse in und um das Riff auftreten.
Entdecken Sie Die verschiedenen Teile eines Riffs. - Informationen über das Riffökosystem (die Korallen) und die umliegenden Bereiche
(Seegraswiesen, kahle Seeböden…).
Siehe auch die Seite Was liegt auf dem Meeresgrund? - zeitliche Veränderungen der oben genannten Informationen.
Mit Fernerkundung kann die Folge weiterer Entwicklungen menschlicher Aktivitäten,
die negative Folgen auf Korallenriffe haben, verfolgt werden, wie zum Beispiel die wachsende Ausdehnung von
Küstenstädten.
Finden Sie heraus, wie nützlich das Aufspüren von Veränderungen sein kann, in Korallenriffe - gestern und heute.
Kann Fernerkundung zur Erforschung von Korallenriffen immer und überall eingesetzt werden?
Leider gibt es mehrere Einschränkungen bei der Nutzung von Fernerkundung in der Forschung über Korallenriffe.
Auf einem Satellitenbild sind lediglich die Reflexionen von Seichtwasserkorallen sichtbar. Ab der Tiefe, in der die Sonnenstrahlung vom Wasser absorbiert worden ist, lassen sich Korallen nicht mehr registrieren.
Das Wasser darf nicht zu trübe sein, da sonst das Satellitenbild sehr unscharf wird.
Die Wolken dürfen nicht zu dicht sein, was in tropischen Regionen, in denen Korallen vorkommen, oft problematisch ist.