Geomorphologische Zoneneinteilung - Die verschiedenen Teile des Riffs

Es hilft, diese Seite besser zu verstehen, wenn Sie vorab das Lernspiel spielen. Dabei lernen Sie die verschiedenen Teile des Riffs kennen.

Für gewöhnlich haben geomorphologische Zonen eines Korallenriffs eindeutige Grenzen, die aber auf einem einfachen Satellitenbild nicht leicht zu erkennen sind. Eine Reihe komplizierter Prozeduren muss befolgt werden, um alle Strukturen zu verdeutlichen und die unterschiedlichen geomorphologischen Zonen zu klassifizieren.

Eine geomorphologische Klassifizierung umfasst:
  • klar definierte Abgrenzungen der jeweiligen geomorphologischen Zonen,
  • ihre visualisierte Darstellung auf einer Karte,
  • und eine Übersicht des geomorphologischen Klassifikationsschemas.

Lassen Sie uns herausfinden, was es braucht, um eine gelungene Klassifizierung zu erstellen…

Zutat 1: ein True Colour Composite (TCC)

Es fängt alles mit einem Satellitenbild an. Die blauen, grünen und roten Spektralbänder dieser Aufnahme eines Landsat 7 ETM+ sind unsere Eingangsdaten. Diese Spektralbänder wurden ausgesucht, da sie für die Messung von unter Wasser liegenden Korallenriffen am besten geeignet sind.

TCC
True colour composite mit blauen, grünen und roten Spektralbändern des Landsat 7 ETM+.
Quelle: Vanderstraeten, 2007.

Zutat 2: eine bathymetrische Karte

Die verschiedenen Teile des Riffs (geomorphologische Zonen) , die wir klassifizieren wollen, werden von der Tiefe des Meeresbodens definiert. Daher benötigen wir eine Karte mit topographischen Daten des Meeresbodens (bathymetrische Karte).

Bathymetrische Karte
Aus dem Datensatz eines Landsat 7 ETM+ erstellte bathymetrische Karte.
Quelle: Vanderstraeten, 2007.

Zutaten 1 und 2 werden miteinander kombiniert
= eine Depth-improved Colour Composite (DCC)

Jetzt werden die spektralen Informationen (Zutat 1) und die topographischen Informationen (Zutat 2) aufeinander gelegt. Das Ergebnis ist eine Depth-improved Colour Composite.

DCC
DCC aus dem Datensatz eines Landsat 7 ETM+.
Quelle: Vanderstraeten, 2007.

Die DCC bildet die Grundlage für die geomorphologische Klassifizierung. Vergleicht man sie mit einem einfachen Satellitenbild (Zutat 1), wird deutlich, welche Vorteile integrierte bathymetrische Informationen für unser Vorhaben liefern.

Das Endergebnis: geomorphologische Zoneneinteilung

Die verschiedenen geomorphologschen Zonen können dann in ein GIS integriert und in eine nutzbare Karte gewandelt werden.

geomorphologische Details
Geomorphologische Karte.
Quelle: Vanderstraeten, 2007.

Eine kleine Übersicht oder Legende gibt zusätzliche Information über die jeweiligen geomorphologischen Zonen:

Level 1 Level 2 Beschreibung
1. Land Wie abgebildet
2. Plattformriff Relativ kleine Korallenformationen mit unklarer Morphologie, von Steinkorallen gebildet oder aus toten Korallen entstanden, welche von anderen Organismen neu besiedelt wurden
2.1. Dichte Plattformriffe Große Anhäufungen von Korallenkolonien, mehr als 70% des Benthos ist von Korallen besiedelt
2.2. Diffuse Plattformriffe Zonen mit weit auseinander liegenden Korallenkolonien, weniger als 30% des Benthos ist von Korallen besiedelt
3. Riffdach Der seichteste Teil des Riffs, das oft aus dem Wasser hinausragt; es liegt zwischen dem Vorriff und dem Riffrücken oder der Lagune