4. Präzisionslandwirtschaft

Was ist Präzisionslandwirtschaft?

Präzisionslandwirtschaft umfasst eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Methoden, die auf bestimmte Teile eines Feldes zu einem bestimmten Zeitpunkt spezialisiert sind. Sie sind der Gegensatz zu traditionelleren Methoden, bei denen die Bewässerung, das Verabreichen von Düngemitteln und Pestiziden etc. gleichmäßig über das gesamte Feld verteilt stattfinden, ohne Unterschiede innerhalb eines Felds zu beachten.

Traktor
Landwirtschaftlicher Traktor in der Präzisionslandwirtschaft.
Quelle: LEXION Combine Division

Fortschritte in der Fernerkundung und günstiger gewordene Kosten erlauben heutzutage eine weitverbreitete Nutzung solcher Verfahren in der Landwirtschaft. Mit Fernerkundung ist es möglich festzustellen, welche Teile eines Feldes welche Behandlung brauchen. So kann eine Behandlung mit Chemikalien besser dosiert werden und nur auf die Bereiche im Feld angewandt werden, die es benötigen. Dies reduziert nicht nur die Menge der an die Umwelt abgegebenen Chemikalien, sondern auch die Kosten des Landwirtes.

Verknüpfung der Daten mit Koordinaten

Fernerkundungsbilder enthalten zunächst keinerlei geographische Information, die sich auf die spektralen Daten beziehen. D.h., man kennt nicht wirklich genau den Ort eines jeden Pixels in der Aufnahme auf der Erde. Diese Informationen müssen per Hand durch eine geometrische Korrektur die nebenbei auch die geometrischen Verzerrungen in den Aufnahmen korrigiert, eingefügt werden.

Zoom Sign
GPS Empfänger
GPS-Empfänger
Quelle: Wikimedia Commons

Im hier gezeigten Beispiel werden Daten mit Sensoren aufgenommen, die oberhalb eines Traktors angebracht sind und von dort aus das Feld reihenweise erfassen. Um jeder spektralen Aufnahme geographische Koordinaten zuordnen zu können, werden die Koordinaten des Traktors mithilfe des Global Positioning System (GPS) aufgezeichnet. Für weitere Infomationen über das GPS schauen Sie sich diese Seite an.

GPS-Empfänger haben unterschiedliche Genauigkeiten. Teure Empfänger sind mit guter Software und Algorithmen ausgestattet, welche das empfangene Signal korrigieren und Messfehler verringern. Im allgemeinen liegt die Fehlergröße zwischen 10 und 20 Metern bei billigen Empfängern bis hin zu einigen Zentimetern bei teuren Empfängern. Da Präzisionslandwirtschaft sich mit kleinen individuellen Teilen eines Feldes beschäftigt wird hohe räumliche Genauigkeit benötigt.