Wenn Tiefenwasser auftreibt

Was ist Auftrieb?

Mit Auftrieb bezeichnet man ein Meeresphänomen, das erzeugt wird, wenn Wasser von der Oberfläche durch Winde verdrängt wird. Was aus größerer Tiefe, das kälter und normalerweise nährstoffreich ist, ersetzt das warme, meist nährstoffarme Oberflächenwasser.

Auftrieb erzeugt nährstoffreiche Meeresküsten, aber schafft zudem eine kalte und stabile Küstenatmosphäre mit sehr wenig Niederschlag.

Animation
Auftriebsanimation. Der Wind weht über die Meeresoberfläche und drückt Wasser von der Küste weg. Es strömt Wasser aus der Tiefe nach und ersetzt das verdrängte Oberflächenwasser. Quelle: NOAA.

Wenn El Niño vorbeikommt

Wenn dieser Auftriebsprozess abgeschwächt wird, wie zum Beispiel an der peruanischen Küste während der El Niño-Strömung, wird das Zirkulationssystem gestört. Das Phytoplankton und in der Folge die Fischgründe brechen zusammen und rufen damit starke Störungen in der Fischereiwirtschaft hervor. Andererseits bekommen die Küsten endlich ein wenig Regen.

Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Intensität und die geografische Lage der Auftriebsgebiete, die wiederum wichtige Folgen für die Fischerei und andere Wirtschaftszweige, die hierauf angewiesen sind, haben.

...reichert den Ozean an...

Das Tiefenwasser ist reich an Nährstoffen, wie zum Beispiel Nitrat (NO3) und Phosphat (PO4). Dies resultiert aus der Zersetzung organischer Stoffe wie beispiesweise abgestorbenes Phytoplankton, die von der Meeresoberfläche herabsinken.

Werden Nährstoffe durch auftreibendes Wasser an die Meeresoberfläche gebracht, dann nutzt sie das Phytoplankton, um zusammen mit Kohlendioxid (CO2) und Sonnenlicht neue Biomasse durch Photosynthese herzustellen.

Da Phytoplankton die Basis der Nahrungskette im Meer bildet, bedeutet eine hohe Phytoplanktonkonzetration auch viel Nahrung für die Organismen der höheren Nahrungskette. Aus diesem Grund findet man die reichsten Fischereigründe in den Auftriebsgebieten.

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Major coastal upwelling areas
Die wichtigsten Auftriebsgebiete der Welt sind rot eingefärbt. Zu den Auftriebsregionen gehören die Küste von Peru, Chile, dem Arabischen Meer, dem westlichem Südafrika, dem östlichen Neuseeland, Südbrasilien und die Kalifornische Küste. Quelle: NOAA.

... und trocknet das Land aus.

An den Küsten, die an Auftriebsgebiete grenzen, entwickeln sich meist typische Küstenwüsten. Diese Wüsten gehören zu den trockensten Ökosytemen der Erde. Der Auftrieb des kalten Tiefenwassers, bedingt durch Meeresströmungen, führt zu sehr trockenen Inlandsbedingungen. Küstenwüsten treten an den Westküste von Afrika und Amerika auf.


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