Ergänzung 3.3: Eutrophierung

Was ist Eutrophierung?

Nährtoffe wie zum Beispiel Stickstoff und Phosphor werden für die Aufrechterhaltung der Primärproduktion und damit auch für die gesunde Struktur und Funktion aquatischer Ökosysteme benötigt.

Der Prozess, bei dem Gewässer, wie z.B. Seen, Ästuare, oder langsam fließende Bäche, einen Überschuss an Nährstoffen erhalten, was zu übermäßigem Pflanzenwachstum führt, wird als Eutrophierung bezeichnet.

Das erhöhte Pflanzenwachstum, oft Algenblüte genannt, führt zur Reduzierung von in Wasser gelöstem Sauerstoff (Anoxie). Dies kann zum Tod anderer Meereslebewesen, die auf den gelösten Sauerstoff angewiesen sind, führen.

Phytoplankton bloom in the Baltic Sea
Eine farbige Blüte marinen Phytoplanktons füllt im Sommer einen großen Teil der Ostsee. Das Bild wurde mit dem Messgerät MERIS an Bord des Satelliten Envisat am 13. Juli 2005 aufgenommen.
Quelle: ESA

Wodurch kommt es zu Eutrophierung? - Quellen der Nährstoffeinträge

Im Nordwesten Europas und im Einzugsgebiet der Donau stammen 50-80% des insgesamt vorhandenen Stickstoffes aus diffuser Verschmutzung durch den Abfluss von landwirtschafltich genutzten Flächen (EEA 2005).

True colour image of the Mississippi delta
Dieses Echtfarben-Satellitenbild stellt den Schwemmfächer des Mississippi-Deltas, wo der Fluss in den Golf von Mexiko fließt, dar. Die sich am Delta absetzenden Stoffe sind deutlich zu sehen. Bei den Einträgen handelt es sich um Oberboden und stickstoffhaltige Dünger, welche dazu führen, dass Sauerstoff im Wasser in der Umgebung aufgebraucht wird.
Quelle: NASA

Abwässer aus Industrie und Haushalt galten früher als wesentliche Quellen von Phosphor. Mit Hilfe der Gesetzgebung konnte seit den 1980ern eine Reduzierung der Phosphoreinträge aus Punktquellen erreicht werden. In manchen Ländern ist heute die Landwirtschaft zur Hauptquelle der Phosphoreinträge in die europäischen Meere geworden (EEA 2007).

Lernen Sie mehr darüber: