2. Temperaturstrahlung
Absorption und Emission:
Das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz (4/4)
Temperaturbilder
Den Grauwerten in Infrarotbildern - d.h. den Helligkeiten - kann man somit Temperaturen zuordnen. Verschiedene Temperaturen lassen sich als Farbskala wiedergeben. So erhält man farbcodierte Temperaturbilder. Meist stellt blau eine niedrige und rot eine hohe Temperatur dar. Dies nutzt man bei der Thermographie von Gebäuden, um Wärmelecks in Wänden und Fenstern zu finden.
Die Temperaturbilder in der linken Spalte wurden mit einer Fluke® Ti10 Wärmebildkamera aufgenommen, ihr Detektor ist von 7,5 bis 14 μm spektral empfindlich.
Polierte Metalle haben ein kleines Emissionsvermögen. Entsprechend ist ihr Absorptionsvermögen ebenfalls gering, stattdessen reflektieren sie die aus der Umgebung einfallende Strahlung. Das folgende Bild zeigt dies deutlich.
Mit einem Forschungsflugzeug kann man Temperaturbilder von Regionen in unterschiedlichen Jahreszeiten gewinnen, um den Jahresgang der Temperaturschwankungen verschiedener Objekte zu erfassen.
Bei Aufnahmen aus dem Weltraum sind auch andere Effekte zu berücksichtigen, welche die gemessenen Helligkeiten beeinflussen. Hierzu gehören
- Signalanteile, die am Tage durch die Reflexion der Sonnenstrahlung am Boden und durch Teilchen in der Atmosphäre entstehen,
- die teilweise Absorption der vom Boden emittierten Temperaturstrahlung durch absorbierende Gase in der Atmosphäre,
- der Einfluss des Beobachtungswinkels auf den Emissionsgrad von Materialien.
Viele Satelliten messen die Oberflächentemperaturen des Festlands (LST: land surface temperature) und der Ozeane (SST: sea surface temperature). Verweise zu Datenquellen für solche Temperaturdaten sind auf der Link-Seite zu diesem Abschnitt angegeben.
Im nächsten Abschnitt wird der Frage nachgegangen, nach welchem Gesetz sich die Emission eines glühend heißen Körpers beim Erkalten aus dem sichtbaren Bereich in das thermische Infrarot verschiebt, und welche weiteren spektralen Eigenschaften diese Emission besitzt.