Die Bedeutung von Korallenriffen: Sie sind die "Kanarienvögel" der Meere

Eine Frühwarnanlage

Früher gab es in alten Kohlebergwerken keine Lüftungsanlagen. Bergleute nahmen deshalb immer einen Kanarienvogel in einem Käfig mit, wenn sie in einem Schacht arbeiteten. Kanarienvögel reagieren besonders empfindlich gegen Methan und Kohlenmonoxid, weshalb sie als eine Art Frühwarnsystem gegen gefährliche Gasbildung eingesetzt wurden. So lange der Kanarienvogel in seinem Käfig sang, wussten die Knappen, dass die Luft rein war. Ein toter Vogel dagegen bedeutete, den Schacht sofort zu evakuieren.

Heute gehört diese Praxis mit dem Kanarienvogel im Kohleschacht nur noch der Bergwerkromantik an. Dennoch bleibt die ursprüngliche Idee dahinter immer noch aktuell. Die Redewendung leben wie ein Kanarienvogel im Kohleschacht wird meist als eine Warnung verstanden. Und das ist genau was Korallenriffe tun!

Aufgrund ihrer Empfindlichkeit werden Korallenriffe sprichwörtlich als "Kanarienvögel der Meere" bezeichnet.

Der Zustand der Korallen gibt Hinweise auf den Gesundheitszustand der Ozeane und der Lebewesen, die von ihnen abhängig sind. Ein kleines Ereignis wie beispielsweise eine Korallenbleiche in einem abgelegenen Gebiet erregt wahrscheinlich am Anfang wenig Aufmerksamkeit. Dennoch könnte es der erste konkrete Hinweis auf ein viel größeres Problem sein, wie etwa eine Meeresverschmützung oder die globale Erwärmung.

Canary in a coalmine
Der Kanarienvogel im Minenschacht.
Quelle: Seeking Alpha