6. Wirbel im Ozean
Von der Oberflächenneigung zur Strömungsgeschwindigkeit
Neben den großen Meeresströmungen ist die Meeresoberfläche auch mit kleineren Wirbeln übersät. Sie sind entweder kreisförmig oder elliptisch, etwa 50 bis 300 km breit, und sind im Meer das Gegenstück zu atmosphärischen Sturmzellen. Auf Karten von Anomalien der Wasseroberfläche, die mit Altimetern gewonnen werden, sind sie häufig zu finden. Wasserwirbel unterliegen dem Coriolis-Effekt und können daher bis zu einem gewissen Grad als geostrophisch bezeichnet werden. Aus diesem Grunde dreht sich
- ein warmer 'antizyklonischer Wirbel' (eine Beule auf der Meeresoberfläche) auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn, und auf der Südhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn,
- ein kalter 'zyklonischer Wirbel' (eine Delle in der Meeresoberfläche) auf der Nordhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn, und auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn.
In der Atmosphäre verhalten sich Antizyklone (Hochdruckgebiete) und Zyklone (Tiefdruckgebiete) genauso.
Warum sind Wirbel wichtig?
Wirbel sorgen für Bewegung und Wärmetransport im Meer, und deshalb sind sie für die Ozeanzirkulation und für das Klima sehr wichtig. Bedeutend sind sie auch für die Biologie und die Fischerei, da sie das Wasser im Meer vermischen und dadurch die Bedingungen für die biologische Produktivität im Meer beeinflussen. Darüber hinaus spielen sie für die Schifffahrt eine große Rolle, wie in der Abbildung unten dargestellt. Es könnte bereits einen Geschwindigkeitsverlust von mehreren Knoten bedeuten, wenn man auf der falschen Seite einen Wirbel umfährt.