4. Invasive Arten im Meer
Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Verbreitung gebietsfremder Arten im Meer
Der Klimawandel wird die Meeres- und Küstensysteme in vielerlei Hinsicht verändern. Die gravierendsten Änderungen sind
- verändertes Temperaturregime (wärmeres Wasser in den meisten Gebieten)
- verkürzte Dauer der Eisbedeckung
- veränderte Flussregime (aufgrund veränderter Niederschlags- muster)
- Zunahme an Salzgehalt (zurückzuführen auf höhere Lufttemperaturen, die höhere Verdunstungsraten
zur Folge haben)
- Zunahme der wasserbaulichen Maßnahmen (Bau von Kanälen und Stauseen)
All diese Faktoren können die Lebensbedingungen invasiver Arten im Meer und in küstennahen Gewässern wie Flüssen, Kanälen und Reservoiren beeinflussen. Einige Faktoren können für die Ausbreitung invasiver Arten förderlich sein, andere können sie davon abhalten sich in neuen Gebieten zu vermehren.
Die folgenden Abbildungen sind ein Beispiel für eine prognostizierte Zunahme des Salzgehaltes im Meer aufgrund des Klimawandels.
Dies sind einige der Auswirkungen, die der Klimawandel auf im Meer lebende Organismen haben kann:
- Warmwasserorganismen könnten ihre Lebensräume in die sich erwärmenden höheren Breiten ausdehnen
und an kältere Temperaturen gewöhnte Arten durch ihr schnelleres Wachstum verdrängen.
- Erfolgreiche 'Eindringlinge' sind meist weniger empfindlich für Störungen als einheimische Arten.
Daher könnte auch der Klimawandel als ein Stressfaktor dazu beitragen, dass sich gebietsfremde Arten durchsetzen.
- Wärmere Winter und/oder eine geringe winterliche Sauerstoffabnahme im Wasser, die momentan noch das Überleben
vieler Arten verhindern, könnten deren Lebensfähigkeit in Zukunft verbessern.
- Der zunehmende Wasserbedarf wird mit größter Sicherheit den Bau von Reservoiren nach sich ziehen, die wiederum ein Anziehungspunkt für invasive Arten sind.
In der folgenden Abbildung ist die beobachtete Ortsveränderung im Meer lebender Tierarten dargestellt, die sehr wahrscheinlich auf den Klimawandel zurückzuführen ist.