Ergänzung 2.5: Verwitterung von Öl an der Wasseroberfläche (2/4)
- Physikalische Prozesse -

4. Absinken / Sedimentation

oil mixed with sediment can sink
Foto: ITOPF

Die meisten Öle haben eine geringere Dichte, als das Meerwasser (siehe unten), weshalb sie nicht absinken. Trotzdem kommt es dadurch, dass Sedimentpartikel oder organisches Material an dem Öl haften, zum Absinken des Öls. Besonders in flachen Küstenbereichen stellen feste Partikel, wie z.B. Sand oder Algen, häufig günstige Bedingungen für die Sedimentation. An die Ufer gespültes Öl wird oft mit Sand vermischt. Wird diese Öl-Sand-Mischung anschließend wieder vom Strand aus ins Meer gespült, so ist ihre Dichte höher als die des Wassers, was zum Absinken führt.

Die Dichten von Meerwasser und Öl
oiled beach
Ölbedeckter Strand am Tuzla Spit in der Kerch Strait, welche das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Für die Aufräumarbeiten werden Soldaten eingesetzt.
Foto: Russian Doors / Marine Photobank

5. Lösung

Die Rate und der Umfang, bis zu welchem sich ein Öl im Meerwasser löst, sind von der Zusammensetzung, Verteilung und Dispergierung des Öls, der Wassertemperatur, sowie der Turbulenz des Wassers abhängig. Die schweren Bestandteile von Erdöl sind im Meerwasser so gut wie gar nicht löslich, während leichtere Verbindungen geringfügig löslich sind. Allerdings gehen diese Verbindungen schnell durch Verdunstung verloren. Daher ist die Lösung nicht als wesentlicher Prozess anzusehen, der auf das an der Oberfläche treibende Öl wirkt.

Lösung von Motoröl in Wasser. In der linken Flasche schwimmt das Öl auf dem Wasser. Nach etwa fünfminütigem Schütteln hat sich eine Emulsion gebildet (siehe nächste Seite). Die milchige Farbe des Wassers weist darauf hin, dass sich das Öl teilweise im Wasser gelöst hat.
Experiment und Foto: Matthias Zech