1. Einleitung

Warum ist Meeresverschmutzung ein Thema?

Was uns zu diesem Thema schnell einfällt sind Tiere und Pflanzen, die im Meer leben, Menschen, die in Küstengebieten leben oder Touristen, die ihren Urlaub am Strand verbringen wollen. Es ist offensichtlich, dass all jene direkt von verschmutztem Wasser betroffen sind.

44% der Weltbevölkerung leben in weniger als 150 Kilometer Entfernung von der Küste. In Zahlen sind das ungefähr 3 Milliarden (3,000,000,000) Menschen, mehr als im Jahr 1950 den gesamten Globus bevölkerten!
Diese Menschen sind in vielerlei Hinsicht vom Meer abhängig, aus gesundheitlicher Sicht, als Lebensraum, als Wasserquelle, als Quelle der Erholung und als Nahrungsgrundlage (Fischerei).

Aber wie sieht es mit Orten aus, die weiter im Landesinneren liegen?

Denken Sie, dass die Menschen auf den Fotos unten von Meeresverschmutzung betroffen sind?

Snowboard-Fahrerin in den Österreichischen Alpen

Bewohner einer Zeltstadt in der Wüste Senegals

Eine Snowboard-Fahrerin in den Österreichischen Alpen.
(kürzeste Distanz zum Meer: ca. 500 km)

Antwort ↓↑

Die Frau in den Alpen braucht eine Menge Hautcreme, da der Winter dort von niedriger Luftfeuchte und oft vielen Sonnenstunden geprägt ist. Viele Hautcremes werden auf der Basis von Meeresalgen hergestellt. Die Verschmutzung dieser Algen wäre ist daher nicht wünschenswert.
Bewohner einer Zeltstadt in der Wüste von Lompoul im Senegal
(kürzeste Distanz zum Meer: ca. 50 km)

Antwort ↓↑

Die Menschen im Senegal werden in regelmäßigen Abständen mit Heuschreckenschwärmen konfrontiert, die ihre Ernte zerstören und die Strohhütten der Bauern auffressen. Während die senegalesischen Bauern sich für den Einsatz von Insektiziden stark machen, ist die United Nations Food and Agricultural Organization (FAO) sehr zurückhaltend diese zu genehmigen, weil Insektizide gefährliche Mengen an toxischen Chemikalien in den Böden und den lokalen Gewässern hinterlassen. Diese toxischen Substanzen gelangen letztlich unweigerlich im Atlantischen Ozean.
Ein Bewohner der Stadt Berlin
(kürzeste Distanz zum Meer: ca. 200 km)

Antwort ↓↑

Der mittlere jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch in Deutschland liegt bei 16,4 kg (Fisch-Informationszentrum 2008). Wenn die Fischgründe verschmutzt werden, nimmt das Angebot an Fisch ab und die Preise steigen entsprechend - auch zum Beispiel in Berlin.

Diese Beispiele machen deutlich:

Die Verschmutzung der Meere betrifft uns alle -
unabhängig davon wo wir leben!

Und wer ist verantwortlich?

Auf der letzten Seite haben wir gesehen, dass Meeresverschmutzung nicht nur durch Substanzen hervorgerufen wird, die direkt ins Meer eingeleitet werden.

Somit sind wir alle für die Sauberkeit der Meere verantwortlich, auch wenn wir uns dem Meer nicht einmal nähern!

Die sozialen und ökonomischen Folgen der Verschmutzung der Meere können beträchtlich sein:

Erhöhte Gefahr für die menschliche Gesundheit
Erhöhte Kosten für die Gesundheitsvorsorge
Verlust von Wasservorräten
Erhöhte Kosten für Aufräumungs- und Sanierungsarbeiten
Verlust von touristischen und Erholungswerten
Verlust von Fischereigründen
Verlust von Grundstückswerten
Potential für internationale Konflikte
Beschädigung von Betriebsanlagen
Gefährdung von Tier- und Pflanzenarten
Kosten für Rechtsstreitigkeiten

Somit ist die Verschmutzung der Meere ein Thema, das uns alle betrifft. Obwohl sie in den Nachrichten überwiegend dann auftaucht, wenn es zu Katastrophen wie Havarien großer Tanker oder Massensterben an den Stränden kommt, ist die Meeresverschmutzung ein Thema, das uns alle beschäftigen sollte. Immerhin sind es schon kleinere Mengen Müll oder anderer schadhafter Substanzen, die die marine Umwelt verschmutzen!