Mega Cities
Mega Cities sind ein urbanes Phänomen dieses Jahrhunderts und von besonderer Bedeutung für den weltweiten Verstädterungsprozess.
Mega Cities oder Megastädte sind definiert als Metropolen mit hohen Bevölkerungsdichten und einer Bevölkerungsgröße von mehr als 5 Millionen (Bronger 1996), mehr als 8 Millionen (UN 1987), oder mehr als 10 Millionen Einwohnern (Mertins 1992). Außerdem haben diese Ballungsgebiete eine hohe Bevölkerungsdichte (mindestens 2000 Einwohner pro km2). Andere Definitionen berücksichtigen nur Städte mit einem einzigen dominanten Zentrum (Bronger 1996, Kraas 2003).
Da internationale Statistiken unterschiedliche räumliche Referenzgrößen zugrunde legen, sind Angaben zur Größe von Städten und Megastädten zumeist nicht vergleichbar, werden jedoch mangels einheitlicher Zahlen genutzt.
- 1950 gab es weltweit nur vier Städte mit einer Bevölkerung von über 5 Millionen
- 1985 schon 28
- 2000 39 Städte
- Im Jahr 2015 wird es wahrscheinlich etwa 60 Mega Cities weltweit geben.
Zwei Drittel der heutigen Megastädte liegen in Entwicklungsländern, die meisten von ihnen in Ost- und Südasien. Heute beheimaten Megastädte weniger als 10% der Weltbevölkerung. 2015 werden etwa 604,4 Millionen Menschen (ca. 17% der Weltbevölkerung) in solchen Städten leben (Kraas 2003, UN-HABITAT 2001).
Megastädte haben eine große Zahl spezifischer Probleme mit z.T. bemerkenswerten strukturellen Ähnlichkeiten. Häufig haben Megastädte untereinander mehr Gemeinsamkeiten, als mit ihren jeweiligen regionalen Umgebung:
- hohe Bevölkerungskonzentration und Dichte
- meist unkontrollierte räumliche Ausdehnung
- hohes Verkehrsaufkommen, in einigen Fällen starke infrastrukturelle Mängel
- hohe industrielle Produktionen
- Zeichen ökologischer Belastungen und Überlastungen
- unregulierte Land- und Grundstückmärkte mit unzureichenden Wohnraumkapazitäten
- in einigen Fällen extreme sozio-ökonomische Ungleichheit
- hohe Dynamik in allen Prozessen (Kraas 2003)
Megastädte definieren sich aber nicht nur als überbevölkerten Gebiete, sondern werden häufig als globale Knoten- und Aktionsräume betrachtet. Unbestritten sind Megastädten wirtschaftlich aktive Gebiete und Knotenpunkte der Globalisierung. Viele Megastädte sind starke Primatstädte mit einem hohen "funktionalen Primat" (dominierende Funktion, Überkonzentration der wichtigsten Funktionen in den Sektoren Wirtschaft, Kultur und Politik). Sie sind oft auch demographische Primatstädte, d.h. ein Großteil der Landesbevölkerung wohnt dort. Aber als eine Regel, spielen Mega Cities in Entwicklungsländern keine große wirtschaftliche oder politische Rolle im globalen Stadtsystem (Bronger 2004, Kraas 2003).
Megastädte sind auch globale Risikogebiete, nachweisliche besonders anfällig in Krisenzeiten und bei Katastrophen. Bedrohungen ergeben sich aus Umweltrisiken wie Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen, Feuer und Dürre sowie durch den global angestiegenen Meeresspiegel. Vom Menschen ausgehende Risiken in großen Städten sind meist Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzungen, Unfälle, Feuer, industrielle Explosionen, Erkrankungen und Epidemien, sozio-ökonomische Krisen, soziale Aufstände und Terrorangriffe. Ein besonderes Problem liegt auch darin, dass bestehende Verwaltungsstrukturen nicht auf die tatsächliche Größe der Städte ausgelegt sind (Kraas 2003).
Meta Cities
Meta Cities or Hyperstädte sind sich massive ausbreitendende Ballungsgebiete mit mehr als 20 Millionen Einwohnern. Tokio ist die größte städtische Region der Welt. Um 2020 werden alle der folgenden Städte Metastadt-Status erreicht haben: Mumbai, Delhi, Mexiko Stadt, Sao Paulo, New York, Dhaka, Jakarta und Lagos (UN-HABITAT 2001).
Aufgaben:
1. Erstellen Sie eine Zeitlinie um die Entstehung und Verbreitung von Megastädten in den vergangenen 50 Jahren nachzuvollziehen.
2. Erklären Sie die Möglichkeiten und Beschränkungen mit denen Megastädte in verschiedenen Teilen der Welt konfrontiert sind.