Orthophotoverfahren
Was ist das Orthophotoverfahren?
Digitale Satellitenbilder und Luftaufnahmen nehmen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Karten und Visualisierungen in einem GIS (Geo-Informationssystem) ein. Diese Aufnahmen, die von Erdbeobachtungssystemen gemacht werden, können jedoch nicht direkt in eine Karte oder ein GIS übertragen werden, da sie geometrisch verzerrt sind. Der Entzerrungsprozess einer weiträumigen Aufnahme nennt sich Orthophotoverfahren. Ohne dieses Verfahren wären genaue Messungen der Abstände, Winkel, Orte und Flächen in den Aufnahmen unmöglich.
Wodurch entstehen die Verzerrungen?
Die topographischen Unterschiede der Erdoberfläche beeinflussen die Relief Verzerrung, das heißt die Abstände der Objekte auf dem Satellitenbild oder der Luftaufnahme. Wenn die Erdoberfläche viele topographische Verschiedenheiten (Hügel, Berge oder Täler) zeigt, dann wird die sichtbare Verzerrung entsprechend groß sein.
Zeigt der Sensor der Kamera direkt vertikal auf den Nadirpunkt, wird hier auf der Aufnahme keine Verzerrung zu sehen sein. Je weiter man sich vom Nadirpunkt entfernt, desto mehr verzerrt sich das Bild. Diese Geländeverzerrungen werden noch verstärkt, wenn der Sensor nicht auf den Nadirpunkt zeigt, sondern schräg eingestellt ist.
Andere Faktoren, wie zum Beispiel Fehler in der Positionierung des Satelliten in seinem Orbit oder die Drehung der Erde um die eigene Achse, können die Qualität des Bildes auch beeinträchtigen. Diese Verzerrungen werden ebenfalls verstärkt, wenn das Bild seitlich aufgenommen wird.